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Donnerstag, 19. März 2020

051 Geschlossene Gesellschaft



 

 

 

 

 

 

 

 

 

Scheinbar steht alles still.

Aber das Blut fließt weiter,
und wir fühlen weiter,
und wir leben weiter
in irgendeinem Exil.

Wir können nicht aussteigen aus unserm Leben,
wir können nicht den Kopf in den Sand stecken,
um dann irgendwann wieder
aus dem Albtraum zu erwachen,
als wäre nichts gewesen.
Wir können nicht warten,
und wir können uns nicht auf Eis legen,
bis alle leeren Straßenbahnen
vorbei gefahren sind.

Es gilt,
jetzt zu sein,
und unter allen Bedingungen
jetzt zu sein.

Wir sind kein Gegengewicht,
dazu sind wir viel zu leicht.

Aber es muss das Licht geben, 
es muss das Licht geben, 
das in den Tunnel scheint,
auch wenn es eine schwere Geburt geworden ist
in Anbetracht der täglichen Meldungen.

Auch wenn die milde Sonne am Morgen
nur ein Bild ist im Vorübergehen,
auch wenn der erwachende Frühling
nur ein Bild ist im Vorübergehen,
auch wenn der Tag, der sich ausbreitet,
nur ein Bild ist im Vorübergehen,
auch wenn wir in der Entfernung
nur unscharfe Gestalten sind,
die sich zuwinken,
so erinnern wir uns doch aufs Neue,
als wären wir eben erst zur Welt gekommen,
dass wir füreinander sind.
























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