Ach, wie
nebensächlich, und doch von plötzlicher Bedeutung: dieses wiederholte,
bedingungslose Lächeln des kleinen Jungen mit dem Roller an der Ampel
Yorckstraße, das ich erst beim zweiten Mal erwidere, weil ich gar nicht weiß,
wie mir und ob mir.
Dieses Geschenk
morgens im Vorübereilen vor Regenpfützen durchfahrenden Großraumautos,
überfüllten Straßenbahnen und vier Frauen, mit schweren Taschen und Tüten versehen,
die über ihre dreitägige weihnachtliche Festtagsküchenklausur nachdenken und in
deren Köpfen sich alle möglichen Rädchen drehen, neben mir ein
trachtenbemantelter Kleinhund mit Blinklämpchen in Rot und Grün an den Öhrchen,
hinter mir ein Dambedeis feilbietender Frührentner unterm Dach der Feinkonditorei.
Dieses Geschenk,
das mir jemand zusteckt, leicht zu übersehen, vergessen könnt´ ich es schnell,
da ich mich aber erinnere, entfaltet es seine Wirkung, breitet sich in mir aus
und beginnt zu leuchten.
Ja, solche kleinen Geschenke könnten und sollten wir jeden Tag hundertfach austeilen, wie viel freundlicher wäre dann die Welt! Vielleicht würden auch die eifrigen Hausfrauen für einen Moment aus ihren Plänen gerissen in einen kleinen Tagtraum, was noch sein könnte außer Küche.
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