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Montag, 7. Juli 2025

071 Rue Letort, Paris

Wiederkommen. Ein Café in Paris, irgendeines. Ich werde eingefangen davon, noch immer. Egal wo. Ein kleiner Schwarzer fast wie im Vorbeischauen. Keine neuen Wunder, aber ein Film, den ich schon gesehen habe - mit einem neuen, offenen Schluss. Oder ein Buch, das ich immer wieder zur Hand nehme, und mir die Handlung doch mit anderen inneren Augen stets neu vorstelle. Ich steige niemals in den selben Fluss, ich gehe niemals durch die selbe Straße. Ich kehre immer wieder hierher zurück wie eine andere Person, die meinen Namen trägt.

Und heute ist der erste Tag, an dem ich mein petit dejeuner wieder bei mir zu Hause am Küchentisch zu mir nehme. Ohne den Blick auf den Zeitungsverkäufer vor seinem Wägelchen, der Le Parisien verkauft, ohne die dunkelhäutigen Männer, die an eine Laterne gelehnt dort stehen, und ohne den Blick auf die ältere Dame draußen an dem runden Tischchen, die morgens immer einen Creme und einen Orangensaft bestellt. Auch ohne den Kellner aus dem Café de Clignancourt, der schon weiß, was wir bestellen werden und der uns mit Handschlag begrüßt, weil wir nun schon zu Stammgästen geworden sind. Wie schnell wird man Zuschauer oder Mitwirkender in einem wiederkehrenden Stück, das jeden Tag zu ähnlicher Zeit am gleichen Ort gespielt wird.

 
 
 
 
 
 

 

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