November.
Stiller Nachmittag.
Wir wandeln im Dunkel wie Fremde,
deren Schweigen endlich sprechen möcht.
Wir schauen hinaus
und wenden unsern Blick
lichthin
wo möglich.
November.
Stiller Nachmittag.
Wir wandeln im Dunkel wie Fremde,
deren Schweigen endlich sprechen möcht.
Wir schauen hinaus
und wenden unsern Blick
lichthin
wo möglich.
Ich liebe diese Cafés an den
abschüssigen Straßen neben den Autowerkstätten mit den Barhockern am
Kreisverkehr, wo die alten Damen mit ihren Hunden und ihren Rollwägelchen aus
der Nachbarschaft herkommen und der Mann da neben mir, der einen Pastis vor
sich stehen hat, wieder einmal mit Hilfe eines Lottoscheins versucht, sein
jetziges Leben hinter sich zu lassen und der Millionär von morgen zu werden, wo
Handwerker mit ölig-schwarzen Fingern ihre Espressotässchen an die Lippen
führen, diese Cafés ohne Namen, die keine Stelle auf der Landkarte kennen, nur die
Freundlichkeit des zufälligen Begegnens und glücklicherweise in keinem
Reiseführer vorkommen.
Paris - durch den Vorhang von heute betrachtet: Noch immer der Charme des zufälligen Fremdvertrauten zwischen Nebenbei-Cafés und turbulenten Plätzen, einem Lächeln, das einem Andern gilt, Restgeld, das auf einen Bistrotisch klappert, Geschirr-Durcheinander und Stimmenwirrwarr, Mode und Aufruhr, Straßentheater der Vorüberschlendernden, während ich einen kleinen schwarzen Tropfen auf der Zunge zergehen lasse und dem geretteten Schmetterling bei den ersten Flugversuchen zusehe. Willkommen am ersten Lebenstag!
Wie wünschte ich mir manchmal auch dieses Gefühl des ersten Erwachens. Doch sind wir die, über die wir vormals geschrieben haben, unrasiert - mit dem Geschmack von Knoblauch und Rotwein im Mund.
Und auch das hat seine lächerliche Berechtigung. So lang wir uns noch bemerken...
Die stille Revolution des Wachsens
Über Nacht:
die stille Revolution des Wachsens.
Umwerfende Veränderung
ohne einen einzigen Ton.
Kein lautes Klirren,
kein Geschrei,
kein Morden
in der Entrollung der Gräser zu grünen Botschaften.
Aufsprengungen in verkrusteten Erden.
Risse, selbst im Stein.
Schönheitsauswurf.
Alles weiß.
Alles leis.
Der Aufbruch in der Bestimmung der Knospen
wie jedes Jahr.
Alles neu
in der Welt da draußen.
Ach, könnten wir doch auch
einfach bei Null beginnen,
ohne uns jemals wieder umzudrehn.
Wir aber verharren im Dasein,
abgeblüht und abgeklärt,
und schließen vor dem Blütenstaub die Fenster.
Es schreit so stumm in uns.
Wir wollen.
Können wir?